Regenekzem verstehen: Ursachen, Symptome und Behandlung
Wenn der Herbst Einzug hält, die Weiden matschig werden und das Fell der Pferde lange feucht bleibt, beginnt für viele Halterinnen und Halter eine schwierige Zeit. Plötzlich zeigen sich auf der Kruppe oder entlang des Rückens kleine, nässende Stellen, die das Pferd deutlich stören. Beim Putzen zuckt es zusammen, kratzt sich an Pfosten oder schubbert sich am Zaun. Die Haut wirkt wund, das Fell verklebt – typische Anzeichen eines Regenekzems, das sich bei anhaltend nasser Witterung schnell verschlimmern kann.
In solchen Momenten ist nicht nur gute Pflege gefragt, sondern vor allem Verständnis für die Zusammenhänge zwischen Feuchtigkeit, Hautgesundheit und Immunsystem. Wer sein Pferd zusätzlich schützen möchte, kann eine passende Ekzemerdecke kaufen, um die Haut langfristig zu entlasten und die Regeneration zu unterstützen.
Das Wichtigste in Kürze
- Ein Regenekzem entsteht durch anhaltende Nässe, schlechte Belüftung und geschwächte Hautbarrieren.
- Bakterien, Pilze und Parasiten verschlimmern die Entzündung und verzögern die Heilung.
- Eine frühzeitige tierärztliche Abklärung verhindert chronische Verläufe.
- Trockene Haltung, gezielte Pflege und atmungsaktive Decken schützen nachhaltig.
Hauptursachen für die Entstehung von Regenekzem
In unseren mitteleuropäischen Klimazonen sind wechselhafte Temperaturen und langanhaltender Regen keine Seltenheit. Pferde, die oft draußen stehen, sind diesen Bedingungen besonders ausgesetzt. Wenn die Haut dauerhaft feucht bleibt, quillt die obere Schicht auf, verliert ihre Schutzfunktion und wird anfällig für Keime.
Ein häufiger Auslöser sind bakterielle Sekundärinfektionen, die sich in aufgeweichten Hautbereichen schnell ausbreiten. Dazu kommen Pilze oder Parasiten, die das ohnehin gereizte Gewebe zusätzlich belasten. Auch Allergien – etwa auf bestimmte Einstreu, Futterbestandteile oder Waschmittelreste in Decken – können das Entzündungsgeschehen verstärken. Besonders gefährdet sind Pferde mit dichtem Fell, da sich Feuchtigkeit darunter nur schwer verflüchtigt.
Symptome und Abgrenzung zu ähnlichen Erkrankungen
Die Symptome beginnen meist unauffällig: feine Krusten, Schuppen oder leicht nässende Stellen, oft am Rücken, an der Kruppe oder im Sattellagenbereich. Das Pferd reagiert empfindlich, wenn man über diese Regionen bürstet, und zeigt deutliches Unwohlsein. Mit der Zeit können sich größere haarlose Flächen, Schorf oder sogar eitrige Entzündungen bilden.
Wichtig ist die Abgrenzung zu ähnlichen Hauterkrankungen. Während Mauke vor allem die Fesselbeugen betrifft, tritt das Regenekzem eher an flächigeren, feuchtwarmen Körperstellen auf. Das Sommerekzem hingegen ist eine allergische Reaktion auf Insektenstiche und zeigt sich typischerweise im Frühjahr und Sommer. Hautpilze verursachen runde, klar begrenzte, kahle Stellen – ein anderes Erscheinungsbild als beim Regenekzem. Eine sichere Diagnose stellt letztlich immer der Tierarzt oder die Tierärztin.
Behandlungsmöglichkeiten bei akuten und chronischen Fällen
Sobald die ersten Symptome sichtbar sind, ist schnelles Handeln entscheidend. Zunächst sollten alle betroffenen Hautpartien gründlich gereinigt und getrocknet werden. Dabei helfen milde, antiseptische Waschlotionen oder spezielle Pflegeprodukte mit Zink und Panthenol. Wichtig ist, dass die Haut anschließend vollständig trocknet – Feuchtigkeit verlängert den Heilungsprozess erheblich.
In fortgeschrittenen Fällen kann eine tierärztliche Behandlung notwendig sein. Der Tierarzt oder die Tierärztin bestimmt, ob Bakterien oder Pilze beteiligt sind, und wählt entsprechende Medikamente oder Salben aus. Bei starkem Juckreiz können entzündungshemmende Präparate helfen, um das Schubbern zu reduzieren. Auch nach der Abheilung sollten die betroffenen Stellen noch regelmäßig kontrolliert werden, da das Ekzem bei ungünstiger Witterung leicht wiederkehrt.
Langfristige Prävention
Wer ein Regenekzem vermeiden möchte, sollte vor allem auf optimale Haltungsbedingungen achten. Trockene Liegeflächen, regelmäßiges Bürsten und ein gut durchlüfteter Unterstand sind die Basis. Feuchte Decken oder nasse Schweifrüben müssen täglich kontrolliert und gegebenenfalls gewechselt werden.
Die Fütterung kann die Hautgesundheit maßgeblich beeinflussen: Zink, Biotin und Omega-3-Fettsäuren fördern die Regeneration und stärken das Immunsystem. Auch Hautöle oder Ergänzungsfuttermittel mit Kräutern können hilfreich sein, sofern sie mit dem Tierarzt oder der Tierärztin abgestimmt werden.
Besonders wirkungsvoll ist der Einsatz atmungsaktiver Schutzdecken. Sie verhindern, dass Regen direkt auf die Haut gelangt, lassen aber gleichzeitig Luft zirkulieren. Die Decke sollte regelmäßig gereinigt und stets trocken angelegt werden, um keinen Feuchtigkeitsstau zu verursachen.
Zusammenfassung und Fazit
Das Regenekzem ist ein weit verbreitetes Problem, das sich mit etwas Aufmerksamkeit gut kontrollieren lässt. Feuchtigkeit, mangelnde Belüftung und Hautreizungen sind die zentralen Auslöser, die durch angepasste Pflege und Haltung minimiert werden können. Frühzeitige Behandlung, regelmäßige Hautkontrolle und der gezielte Einsatz geeigneter Schutzdecken bilden die Grundlage, um betroffene Pferde dauerhaft zu entlasten.
So bleibt die Haut widerstandsfähig, das Pferd entspannt – und auch in nassen Jahreszeiten steht einem gesunden Wohlbefinden nichts im Weg.